Bereits seit vielen Jahren gehört dieses Fach zum Angebot unserer Musikschule. Es richtet sich vor allem an die jüngeren SchülerInnen (ca. 6-8 jährig), denen auf diesem Weg ein erster Einstig ins Instrumentenspiel geboten wird. Die Kinder benützen ein Instrument, das – wie sie – noch nicht fertig ausgebildet ist. Der allmähliche Weiterbau der Flöte geht Hand in Hand mit der Ausbildung von Fähigkeiten beim Kind.
Aus einem Stück Bambusrohr bauen wir uns mit wenig Werkzeug eine Flöte. Es wir gesägt, gebohrt, geschnitzt, gefeilt und dann kommt der spannende Moment, da das Rohr zu singen beginnt. Vieles kann man bei dieser Arbeit erleben: Wie der Ton entsteht, wie man in verbessern kann, wie man ihn rein stimmt. Damit beginnt der musikalische Teil unserer Arbeit.
Wenn die Kinder den Grundton durch allerlei Hörspiele richtig aufgenommen und das Geheimnis des richtigen Blasens entdeckt haben, beginnen wir langsam die Tonleiter aufzubauen. Bei jedem neuen Ton verweilen wir längere Zeit, bis er gehörsmässig und fingertechnisch gut erfasst ist. Unser Ohr lernt auf feinste Unterschiede zu horchen. Das ist eine ganz natürliche Hörschulung, wie man sie sich gründlicher nicht denken kann. Es ist ja so wichtig, dass unsere Kinder auf feine Töne horchen lernen, laufen sie doch Gefahr, durch den Lärm des modernen Lebens völlig abgestumpft zu werden. Jedes Fingerloch, das wir in die Flöte bohren, bringt uns neue Liedchen. Ist dann schliesslich die ganze Tonleiter aufgebaut, geht es ans Dekorieren unseres Instruments. Durch aufgemalte, eingekerbte oder eingebrannte Muster geben wir unserer Flöte eine persönliche Note. So wird sie uns doppelt lieb. Nachdem die Kinder während dem Aufbau der Tonleiter auf spielerische Art auch die verschiedenen Notenwerte und Taktarten kennengelernt haben, kann nun auf der fertigen Flöte das eigentliche Musizieren beginnen. Schon vom 1. Ton an üben wir das Zusammenspiel mit anderen. Das Musizieren in einer Gruppe ist eine Erziehung zur Gemeinschaft: Jedes muss auf seinem Instrument sein Bestes geben und sich gleichzeitig einordnen ins Ganze.
Die Tatsache, dass die Lektionen in Kleingruppen abgehalten werden, gibt dem Kind Zeit, seine Konzentrationsfähigkeit zu entwickeln und gleichzeitig sein soziales Verhalten zu schulen. Der Ausgleich zwischen kognitivem und handwerklichem Schaffen fördert die ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Nur am Rande sei noch vermerkt, dass das eigene Bauen der Flöte eine grosse persönliche Bindung an das Instrument (Unikat) bringt.
Einstiegsalter: 6 – 8 Jahre.
Frühestes Einstiegsalter: 5 Jahre.
Kosten für Material und Lehrmittel: 50.- bis 60.- Fr.
Tägliche Übungszeit: Anfangs 5 - 10 Minuten, später 15 Minuten.
unsere Lehrperson(en): Renata Scheibler